Officina Libertà
Im Jahr 2005 lernte ich die Journalistin Emilia Patruno kennen. Ihr Artikel über die Arbeit im Mailänder Gefängnis San Vittore hat mich fasziniert. Damals lebte ich bereits 7 Jahre in Mailand, einen Katzensprung von diesem beeindruckenden Gebäude mitten in der Stadt, entfernt. Oft fuhr ich vorbei, auf meinem Weg in die Fotostudios, um für Modefotografen zu arbeiten.
Der Artikel von Emilia handelte von der Arbeit einiger Insassen die für den Modeschöpfer Valentino Taschen fertigten. Das war natürlich naheliegend in einer Modemetropole wie Mailand… trotzdem nicht selbstverständlich. Noch immer ist es nicht einfach, Firmen zu finden, die Gefangenen Arbeit vermitteln, die ihnen eine wichtige Aufgabe im Leben geben, die ihre manchmal lebenslange Zeit im Gefängnis erträglicher macht.
Ich kontaktierte Emilia und schlug ihr vor, gemeinsam ein Fotobuch zu produzieren. Ich wollte die Arbeit im Gefängnis dokumentieren, die positive Auswirkung auf die Menschen zeigen. Arbeit gibt ihnen einen Sinn, stärkt ihr Selbstbewusstsein, sie erlernen neue Berufe und es bereitet sie auf die Zeit in der Freiheit vor. Mit Text und Bild wollten wir Firmen dazu sensibilisieren wichtige Arbeitsschritte in Gefängnisse umzulagern.
Gemeinsam mit Emilia besuchten wir die Gefängnisse in der Lombardei, im Veneto und im Piemonte.
Wir dokumentierten die Arbeit von Call Centern, Buchbindern, Eismanufakturen und Catering, Wäschereien bis hin zur Pferdezucht oder Wachtelzucht, Gemüseanbau für Edelrestaurants etc.
Wir sahen wie wichtig es für die Gefangen ist, einen nützlichen Beitrag zu leisten – Arbeit darf nicht nur Beschäftigung sein – sie muss Perspektiven geben, ein Ausweg sein!
Einige der Bilder wurden zu einer permanenten Ausstellung im Gefängnis Opera verwendet.
Danke an Emilia Patruno und Famiglia Christiana für diese Möglichkeit und die wertvolle Unterstützung.
Danke an Fujifilm für das Sponsoring – alle Fotografien wurden auf Diafilm Provia 120 mit einer Rolliflex fotografiert.
Ein Buch wurde aus Kostengründen noch nicht fertiggestellt.